Nein, wir wollen besser nicht an dieses Schreckensszenario denken, das man seitens der Bundesregierung noch in den 70er und 80er Jahren für möglich hielt.
Trotzdem der „Atombunker“ in der Kölner U Bahn Haltestelle Kalk Post interessierte uns schon.
Da wurde also in die U Bahn Station ein Bunker für 2366 Menschen gebaut.
Aber halt, da liegt schon der erste gedankliche Fehler, das war nämlich kein Bunker, das war lediglich ein Schutzraum. Der hätte also weder einer direkt oder in mittelbarer Nähe abgeworfenen Atombombe standgehalten , noch wäre er auch bei einen „normalen , konventionellen“ Bombe ein Schutz gewesen. Anders als die bereits bekannten Bunker des zweiten Weltkrieges, die selbstverständlich den direkten Bombentreffern konventioneller Bomben standgehalten haben.
Bleiben wir wegen des besseren Verständnisses trotzdem bei den irrigen Begriff „Bunker“. Eine unauffällige Tür führt von der ersten Ebene der U Bahnstation in den Bunker der zwei Etagen umfasst hätte die obere ebenen und die Fahrebene , wo jetzt die U Bahnen fahren.
Unser Bunker hätte im Falle der drohenden Auseinandersetzung erst einmal „aufgerüstet „ werden müssen, was 14 Tage Zeit in Anspruch genommen hätte, solange hätte der Krieg eben warten müssen.
Vorhanden waren eine Sanitätsstation , eine kleine Küche . Man beachte ein 4 Plattenherd und 2 Kochplatten für 2366 Personen.
Und Betten , dreistöckig, die konnte man auch zu Sitzplätzen umbauen. Aber erst einmal musste man sie aufbauen.Im Augenblick lagern die zusammengeklappt in den unteren Räumen der U Bahnstation. 60 cm Platz zwischen den einzelnen Betten Elementen waren vorgesehen.
Und man hätte noch Glück gehabt, wenn man so eines erwischt hätte. Es war nämlich geplant im Falle der Fälle einfach U bahnen in die Station zu fahren in denen die Menschen dann auf Matten hätten nächtigen sollen.Die Hygiene sollte in je einem Waschraum für Damen und einem entsprechenden für Herren stattfinden. Die wirklich sagenhafte Größe ist auf dem Bild zu erkennen.
1,7² m hätten pro Person zur Verfügung gestanden, nicht viel.
Die Verständigung erfolgte über Telephone, die ohne Strom nur durch drehen einer Kurbel funktioniert hätten.
Das Trinkwasser wäre in großen eingebauten Tanks gelagert wurden, es gibt eine Trinkwasseraufbereitungsanlage die sicherstellen sollte, das kein verseuchtes Wasser getrunken müsste. Dafür gibt es große Pumpen.
- Der Einlass des unterirdischen Wasservorrates
- Wasserpumpen
14 Tage hätten die Menschen hier überleben sollen. So lange hätte der Diesel gereicht um die Pumpen für die Reinigung von Luft und Trinkwasser. Danach, soweit wollen wir lieber nicht denken.

Schaltkasten für die Luftzufuhr
Gegessen hätten die Menschen die sogenannten EPA s, das sind Einmann Portionen im Paket für jeweils 2 Tage von der Bundeswehr.
Für Kinder im Bunker war vorgesorgt es gab eine komplette Babyausstattung.
Die Menschen die den Bunker hätten benutzen sollen waren übrigens keine Anwohner , sondern man hatte dieses Teil für Menschen, die zufällig dann auf der Straße waren geplant. Die normalen Bürger sollten sich , so die Ansicht der damaligen Regierungen, ihre Schutzräume selber im Garten anlegen. Dafür gab es auch Geld.
Betrieben werden sollte der Bunker mit 7 Menschen, wobei niemand von denen irgendwie geschult gewesen wäre. Man mag sich gar nicht vorstellen was dort unten dabei passiert wäre,es hätte vermutlich das Faustrecht regiert.

Die vorgesehene Befehlsstruktur im Kriegsfall
Der Bunker wäre durch schwere Stahltore an den Ausfahrten der U Bahn hermetisch abgeriegelt gewesen. Die Stahltore gibt es noch.Ob sie noch funktionieren weiß niemand, denn sie wurden nur einmal ausprobiert. Die Stahltore sowie die gesamte Bunkeranlage kann man in diesem Modell sehen, wo man auch erkennen kann wie sich die Lagerung der Menschen gestalten sollte.
- Bunkertor im Modell
- So sollten die Menschen untergebracht werden Hier nur ein Bett aufgestellt
Der Bunker wurde 2005 außer Dienst gestellt.Jetzt wird er von der Dokumentationsstelle kalter Krieg des Vereins Kölner Festungsmuseum e.V. betreut.
Er kann nach vorheriger Anmeldung jeden ersten Sonntag im Monat besichtigt werden.
Die Führung ist kostenlos, es wird um Spenden gebeten für den Erhalt des Bunkers.